Stifterrelief
Königin Margarethe widmet kniend im Beisein ihres Gemahls, König Ludwigs des Bayern, der Gottesmutter die modellhaft klein dargestellte Laurentiuskapelle, darunter ihr - heute leerer - Wappenschild: Kopf des Jesuskindes in späterer Zeit ergänzt
Inv. Nr. MA 957
Stehender Apostel
Attribut in der rechten Hand abgebrochen
Inv. Nr. MA 960
Zwei Könige
aus einer Anbetung der Heiligen Dreikönige Sockel und Füße der linken Figur ergänzt
Inv. Nr. MA 959 und MA 961
Zwei Schlußsteine
mit dem Adlerwappen des Reiches und den vier steigenden Löwen der Grafen von Holland, dem Wappen der Kaiserin Margarethe
Inv. Nr. MA 2167 und MA 2168
Relief
Zwei kniende Engel halten den Wappenschild des Herzogtums Bayern und der Pfalzgrafschaft, darunter ein böses Fabelwesen mit Krone und Flügeln
Inv. Nr. MA 958
In dem von Herzog Ludwig dem Strengen um 1250 erbauten Alten Hof in München errichtete sein Sohn, König Ludwig der Bayer (1314-1328, seit 1328 Kaiser), eine neue Hofkirche. 1321 verlieh er dieser zunächst der heiligen Margarethe geweihten Kapelle besondere Rechte. Das Jahr dürfte den Baubeginn bezeichnen. Das Vollendungsdatum 1324 war früher über der Stiftertafel angebracht.
Auf dem Relief erscheint die zweite Gemahlin König Ludwigs, die er am 25. Februar 1324 in Köln geheiratet hatte, als Stifterin. Nach alten Ansichten der 1816 abgerissenen Kirche war das Stifterrelief an der südlichen Langhauswand in großer Höhe angebracht, das Wappenrelief außen über dem Südeigang der Kirche. Das holländische Wappen der Königin schmückte als Schlußstein das Gewölbe im Chorpolygon, da es sechs Rippenendungen zusammenfaßt. Der Reichsadler, der vier Rippenenden verdeckt, zierte nach einer alten Beschreibung das westliche der drei Langhausjoche. Die übrigen Schlußsteine dürften die Wappen des Herzogtums Bayern und der Pfalz gezeigt haben.
Im Chor standen zwischen den Fenstern Figuren, offenbar die Gruppe der Heiligen Dreikönige, zu denen eine stehende oder thronende Gottesmutter gehört haben muß. Weitere Heilige, dar unter der erhaltene Apostel, haben sich angeschlossen. Er ist als Judas Thaddaeus gedeutet worden, da einer der drei Altäre der Kirche diesem Heiligen geweiht war.
Der Stil der Skulpturen und Reliefs, die offenbar nicht von denselben Bildhauern geschaffen wurden, läßt sich keiner der bisher bekannten süddeutschen Bildhauerwerkstätten zuordnen. Doch müssen die Arbeiten im Auftrag des Königs in München ausgeführt worden sein.