Eine Hausmadonna von Riemenschneider Häufig wurden an Fassaden Figuren von Heiligen angebracht, um sich deren Schutzes zu vergewissern. Diese Marienfigur stammt von der Stiftskurie des Neumünsters in Würzburg. Sie entstand um 1520 in der Werkstatt Tilman Riemenschneiders. Dieser war 1483 nach Würzburg gekommen und rasch zum erfolgreichsten Bildhauer der Stadt und der Region aufgestiegen. Auf die große Nachfrage seiner Bild werke reagierte er mit einer effektiven Organisation der Werkstatt: Die Gesellen imitierten seinen Stil, so dass die Markes Riemenschneider erkennbar blieb, auch wenn er selbst nicht Hand anlegte. Seit etwa 1500 war die gesamte Werkstattproduktion Riemenschneiders auf Wiederholbarkeit ausgerichtet. Auch diese Marienfigur folgt einem in der Werkstatt Riemenschneiders mehrfach wiederholten Kompositionsschema.