Um 1500 schuf ein Kollektiv mehrerer Werkstätten - darunter die Maler Bartholomäus Zeitblom und Jörg Stocker mit ihren jeweiligen Mitarbeitern - einen großen Flügelaltar für die Stiftskirche St. Michael zu den Wengen. Das heute als, "Wengen-Altar" bekannte Werk erreichte im geöffneten Zu stand eine Breite von 5,80 m; die bemalten Doppelflügel waren 2,60 m hoch.
1802 wurde das Wengen-Stift aufgelöst. Ein Jahr später standen Teile des Inventars zur Auktion. Auch die bemalten Flügel des Wengen-Altars gelangten in den Handel. Über das Schicksal des übrigen Retabels - des Gehäuses und der Skulpturen - ist nichts bekannt.
Um die schweren Altarflügel mit ihren Malereien besser verkaufen zu können, zersägte man sie in sechszehn einzelne Bildfelder. Die großformatigen Darstellungen auf den jeweiligen Rückseiten wurden bei dieser Prozedur geviertelt (s. Modell).
Die neu gewonnenen Einzeltafeln gelangten in der Folgezeit an unterschiedliche Besitzer. Von dreien fehlt bis heute jede Information. Vier der verbliebenen sechs Tafeln wurden senkrecht gespalten, um die Bilder der Vorder- und der Rückseite separat präsentieren zu können.