LANDLEBEN NATUR GEMEINSCHAFT - UTOPIE
Die Exkursionen von Künstlern ins bayerische Hochland zu Anfang des 19. Jahrhunderts gingen bald einher mit der Entdeckung malerischer Standorte im Flachland. Dort war eine gewisse Infrastruktur der Gemütlichkeit in Form von Gaststätten vorhanden, die den Künstlern das gemeinsame Arbeiten und Leben wohlig gestalteten - Verheiratung mit Wirtstöchtern nicht ausgeschlossen.
So geschehen in der Künstlerkolonie Frauenchiemsee, einer besonders langlebigen >>Schatzinsel<< (1828-1916). Schon bald nach der ersten >>Landung<< einiger Münchner Maler folgten andere dem Ruf. Die künstlerische Gemeinschaft war dabei ebenso attraktiv wie die ländliche Motivik. Über kurz oder lang erschienen hier auch Künstlerinnen, die sich aus Sicht ihrer männlichen Kollegen mit Übereifer auf dieselben Motive stürzten, die zwanglose Atmosphäre der >>Kneipabende<< störten und sich über männliche Kollegen lustig machten. Ludwig Löfftz karikierte die weibliche Ungeniertheit rund um einen schwedischen Künstler beim Mittagsschlaf.