Carlo Rimbotti (1518-1591)

Salviati malte den Florentiner Arzt Carlo Rimbotti, als beide Männer der literarischen Gesellschaft Accademia Fiorentina angehörten. Die lebendige Qualität der psychologischen Präsenz lässt darauf schließen, dass es sich um ein informelles Porträt für einen Freund handelte. Die genaue Beobachtung – man beachte die Muttermale auf Rimbottis Stirn und Stirn – steht im Gegensatz zur Formalität und Künstlichkeit von Bronzinos Porträt, das in der Nähe hängt. Dort ist der junge Mann psychisch distanziert und von Objekten umgeben, die auf seinen Status und seine Interessen hinweisen. Die meisten zeitgenössischen Porträts folgten Bronzinos Vorbild. Salviatis Werk ist ein seltener Versuch, den Betrachter dazu zu ermutigen, dieser bemerkenswerten Dargestellten näher zu kommen.

Salviati painted the Florentine medical doctor Carlo Rimbotti when both men belonged to the literary society, the Accademia Fiorentina. The vivid quality of psychological presence suggests that this was an informal portrait for a friend. The precise observation-note the moles on Rimbotti's brow and forehead-is in contrast with the formality and artifice of Bronzino's portrait that hangs nearby. There, the young man is psychologically distant and surrounded by objects that allude to his status and interests. Most contemporary portraits followed Bronzino's lead. Salviati's is a rare attempt to encourage the viewer to draw close to this remarkable sitter.