Gerard David, der führende Maler in Brügge im späten 15. und frühen 16. Jahrhundert, folgte dem Erbe von Jan van Eyck. In diesem Gemälde hat er die Jungfrau und das Kind aus dem bekannten Werk „Jungfrau mit Kind am Brunnen“ seines Vorgängers übernommen, die Komposition jedoch modernisiert, indem er die Figuren in einem großen, von Säulen mit Kapitellen im italienischen Stil flankierten Bogenvorbau vor dem Hintergrund des zeitgenössischen Brügge platziert hat. Man sieht einen Kartäusermönch im umzäunten Garten spazieren gehen und lesen, was darauf hindeutet, dass das Gemälde mit dem ehemaligen Kloster Genadedael, etwas außerhalb der Stadtmauern von Brügge, in Verbindung steht.
Gerard David, the leading painter in Bruges in the late fifteenth and early sixteenth centuries, followed the legacy of Jan van Eyck. In this painting he has taken the Virgin and Child from his predecessor's well-known Virgin and Child at the Fountain, but modernized the composition by placing the figures in a grand arched porch flanked by columns with Italianate capitals and against the backdrop of contemporary Bruges. A Carthusian monk is seen strolling and reading in the enclosed garden, suggesting that the painting was linked to the former monastery at Genadedael, just outside the city walls of Bruges.