Die beiden größeren Nischen unter dem kaiserlichen Doppeladler in der Mitte waren ursprünglich mit figürlichen Darstellungen des Kaisers Karl V. und seines Bruders Ferdinand ausgestattet. Dieser war im Entstehungsjahr der Platte, 1526, zum König von Böhmen gewählt worden, wodurch er dem siebenköpfigen Kurkollegium angehörte. Nach den Inschriften erschienen links die geistlichen Kur fürsten, die Erzbischöfe von Trier, Köln und Mainz, rechts die weltlichen Kurfürsten, der Pfalzgraf bei Rhein, der Herzog von Sachsen und der Markgraf von Brandenburg. Die wichtigste Aufgabe des Kurfürstenkollegiums stellte die Königswahl dar, deren Wahlhandlungen ausschließlich im Frankfurter Dom geführt wurden.