Herzog Ludwig VII., genannt der Gebartete, von Bayern Ingolstadt (1368-1447) lebte 1391-1393 und 1402-1415 am Pariser Hof. Seine Schwester Isabella war mit dem französischen König Karl VI. vermählt.
Diese französischen Erfahrungen prägten das Schloß und die Liebfrauenkirche, die Ludwig in Ingolstadt errichten ließ, aber auch die in seinem Auftrag gefertigten plastischen Werke und insbesondere das Grabmalsmodell.
Eine Urkunde von 1438 erwähnt den "roten großen märbelstein, den wir dazu hieher gen Ingolstadt haben fürn lassen". Der fast vier Meter große Stein ist bis heute in der Ingolstädter Liebfrauenkirche erhalten geblieben, das Grab wurde aber nie ausgeführt;
Ludwig wurde 1438 durch den eigenen Sohn entmachtet, seit 1443 bis zu seinem Tod 1447 in Burghausen lebte er in Gefangenschaft.
Das Grabmal ist in einer Urkunde von 1429 genau beschrieben. Demnach sollte es die Hl. Dreifaltigkeit und einen gewappneten Mann mit Ludwigs Helm, Schild und Wappen zeigen, außerdem eine Gebetsanrufung, den Spiegel und den Raben des hl. Oswald. Die den ganzen Hintergrund füllenden Spiegel spielen auf den Orden der Sonnenritter - "Chevaliers du soleil" - an, in den Ludwig am französischen Hof aufgenommen worden war. Spiegel und Raben findet man auch auf anderen Werken, die der Herzog in Auftrag gab.