Vier Scheiben aus Hauterive Freiburg in der Schweiz

Position Hauterive FR, Zisterzienserabtei Hauterive (Altenryf)
Vier Scheiben aus Hauterive Freiburg in der Schweiz
Vier Scheiben aus Hauterive Freiburg in der Schweiz, Hauterive FR, Zisterzienserabtei Hauterive  (Altenryf), jetzt München, Bayerisches Nationalmuseum, Saal 3, um 1340, Bild 1/2
Vier Scheiben aus Hauterive Freiburg in der Schweiz, Hauterive FR, Zisterzienserabtei Hauterive  (Altenryf), jetzt München, Bayerisches Nationalmuseum, Saal 3, um 1340, Bild 1/2
Vier Scheiben aus Hauterive Freiburg in der Schweiz, Hauterive FR, Zisterzienserabtei Hauterive  (Altenryf), jetzt München, Bayerisches Nationalmuseum, Saal 3, um 1340, Bild 2/2

In den beiden seitlichen Fenstern des 1320 1328 neu gestalteten Chores der Kirche der Zisterzienserabtei Hauterive bei Freiburg in der Schweiz waren in je drei Medaillons stehende Apostel dargestellt; vier Scheiben bildeten jeweils ein Medaillon mit zwei einander gegenüberstehenden Figuren. Aus dem südlichen Fenster stammt die Gestalt des heiligen Petrus und der hier gezeigte Unterkörper des heiligen Paulus, die zugehörige Scheibe mit seinem Oberkörper ist heute wieder in Hauterive zu sehen. Das Fragment mit der Halbfigur Johannes des Täufers gehört zu einem den Aposteln zugeordneten Zyklus alttestamentlicher Propheten.

Das Kloster wurde 1848 saekularisiert, die Glasgemälde damals vom Kanton Freiburg erworben. Der geplante Einbau in der Kathedrale in Freiburg führte zu umfangreichen Veränderungen und Restaurierungen; eine Reihe Scheiben gelangten in den Kunsthandel. Seit 1930/31 sind die in der Schweiz verbliebenen Scheiben. in rekonstruierender Anordnung wieder in Hauterive eingesetzt.

Die Glasgemälde zeichnen sich durch eine ungewöhnliche Vielfalt der verwendeten Farbgläser, insbesondere durch ausgesuchte seltene Farbtöne, reiche Ornamentmuster und aufwendige Bemalung aus. Die schlanken, schwingenden, aber bewegten Gestalten mit ihren stoffreichen Gewändern und die stilisierende, kalligraphische Zeichnung der Gesichter entspricht den von Paris seit Beginn des 14. Jahrhunderts ausgehenden Stilidealen der international geprägten Gotik des 14. Jahrhunderts. Nähere künstlerische Beziehungen lassen sich zu Glasmalereien im Elsaß und in Schwa ben, vor allem zu Fenstern aus Bebenhausen und in Eẞlingen, feststellen.

München, Bayerisches Nationalmuseum, Saal 3
München, Bayerisches Nationalmuseum, Saal 3

In Vorbereitung: Paris, Musée d’Orsay; Paris, Musée des Arts décoratifs; L'Aquila, Museo Nazionale d'Abruzzo; Ascoli Piceno, Pinacoteca civica

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