Wappen der Welfen

um 1200
Sandstein
Unbekannter Künstler
Position Steingaden, ehem. Prämonstratenserabtei
Wappen der Welfen
Wappen der Welfen, Steingaden, ehem. Prämonstratenserabtei, jetzt München, Bayerisches Nationalmuseum, Saal 1, um 1200, Bild 1/2
Wappen der Welfen, Steingaden, ehem. Prämonstratenserabtei, jetzt München, Bayerisches Nationalmuseum, Saal 1, um 1200, Bild 1/2
Wappen der Welfen, Steingaden, ehem. Prämonstratenserabtei, jetzt München, Bayerisches Nationalmuseum, Saal 1, um 1200, Bild 2/2

Im 12. Jahrhundert wurde es üblich, daß die Herren des Hohen Adels ein besonderes Zeichen auf ihren Schilden anbrachten, das die Lehensabhängigkeit vom König dokumentier te oder auch frei gewählt wurde. Wehrhafte Tiere, vor allem Löwen und Adler, waren be sonders beliebt. So entstanden die Wappen, die zunehmend auch außerhalb von Kampf und Rüstung als Zeichen und Sinnbild den Träger, seine Familie und seine Gefolgschaft repräsentierten. Von den Welfen führten im 12. Jahrhundert Heinrich der Löwe und Welf VI. zeitweilig einen steigenden Löwen im Schild; später wurden in der Familie zwei laufende Löwen oder Leoparden üblich.

Der Löwenstein ist neben den Siegeln an Urkunden das früheste heraldische Denkmal aus Deutschland. Der scharfe Umriß des auf gerichteten Tieres mit erhobenem Schwanz, die gezeigten Zähne, die gespreizten Krallen und die Buckellocken seines Fells zeugen von hoher Kraft künstlerischer Stilisierung.

Das Praemonstratenserkloster Steingaden wurde um 1147 durch Markgraf Welf VI., einen Onkel Heinrichs des Löwen, gegründet. Die Welfen waren von 1070 bis zum Sturz Heinrichs des Löwen 1180 (mit zwei Unterbrechungen) Herzöge von Bayern. Steingaden war eines ihrer Hausklöster und Grablege mehrerer Familienmitglieder. Bis zur Zerstörung in den Bauernkriegen 1525 bestand dort ein Hochgrab, in dem Welf VI., Herzog von Spoleto (gest. 1191), und sein Sohn Welf VII. (gest. 1167) bestattet waren. Von diesem Grab mal, dessen Entstehungsdatum und Aussehen jedoch nicht überliefert sind, könnte die Platte mit dem steigenden Löwen stammen.

Kunstwerke in der Umgebung (1230–1747)
München, Bayerisches Nationalmuseum, Saal 1
München, Bayerisches Nationalmuseum, Saal 1, Bild 1/3
München, Bayerisches Nationalmuseum, Saal 1, Bild 1/3
München, Bayerisches Nationalmuseum, Saal 1, Bild 2/3
München, Bayerisches Nationalmuseum, Saal 1, Bild 3/3

In Vorbereitung: Paris, Musée d’Orsay; Paris, Musée des Arts décoratifs; L'Aquila, Museo Nazionale d'Abruzzo; Ascoli Piceno, Pinacoteca civica

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