Mühlhausener Altar

Position Mühlhausen am Neckar, Veitskapelle
Mühlhausener Altar
Mühlhausener Altar, Mühlhausen am Neckar, Veitskapelle, jetzt Stuttgart, Staatsgalerie, Altdeutsche Malerei 1, 1385, Bild 1/4
Mühlhausener Altar, Mühlhausen am Neckar, Veitskapelle, jetzt Stuttgart, Staatsgalerie, Altdeutsche Malerei 1, 1385, Bild 1/4
Mühlhausener Altar, Mühlhausen am Neckar, Veitskapelle, jetzt Stuttgart, Staatsgalerie, Altdeutsche Malerei 1, 1385, Bild 2/4
Mühlhausener Altar, Mühlhausen am Neckar, Veitskapelle, jetzt Stuttgart, Staatsgalerie, Altdeutsche Malerei 1, 1385, Bild 3/4
Mühlhausener Altar, Mühlhausen am Neckar, Veitskapelle, jetzt Stuttgart, Staatsgalerie, Altdeutsche Malerei 1, 1385, Bild 4/4
Prager Schule, auch Prager Altar genannt.

Der Altar stammt aus der Veitskapelle in Mühlhausen bei Stuttgart Reinhart von Mühlhausen batte ihn zum Gedächtnis an seinen 1380 in Prag verstorbenen Bruder Eberhart in Auftrag gegeben. Laut rückseitiger Inschrift wurde er am sanct wenceszlaus tag, dem 28 September des Jahres 1385, zur Einweihung der eben falls von Reinhart gestifteten Kapelle seiner Bestimmung als Hauptaltar übergeben.

Geöffnet präsentiert der Altar drei böhmische Nationalheilige: Veit Wenzel und Sigismund Geschlossen zeigt er zur Linken Christus als Schmerzensmann, dem sich der kniende Stifter empfiehlt, zur Rechten den von Maria und Johannes flankierten Gekreuzigten, in der Mitte die Verkündigung an Maria und darüber die Darstellung von Sponsa und Sponsus, also Maria als Himmelsbraut und Christus als königlichen Bräutigam. Auf der Rückseite befinden sich eine zweite Kreuzigungsgruppe, die Stifterinschrift sowie die Ganzfigurenbildnisse der Bruder Reinhart und Eberhart Beide waren nach Prag gezogen und hatten hohe Ämter in der Stadtverwaltung und in der Reichsregierung Karls IV. inne.

Stilistisch gehört der Altar in den Ausstrahlungsbereich der Kunst des Theoderich von Prag, der als Hauptmeister der böhmischen Malerschule die gotische Formen welt Mitteleuropas mit oberitalienischen Einflüssen verband. Gegenüber der offiziellen Prager Hofkunst bediente sich der Meister des Mühlhousener Altars durch vereinfachte Stilmittel und die Einbeziehung plastischer Schmuckelemente einer eher rustikal anmutenden, herben Formensprache

Wir möchten darauf hinweisen, dass der Altar in wöchentlichem Wechsel (jeweils dienstags) gewandelt wird. Damit ergibt sich die Gelegenheit, innerhalb eines kur zen Zeitraumes sowohl die Außenansicht (Alltagsseite) als auch die Innenansicht (Festtagsseite) sehen zu können - dies entgegen mittelalterlichem Brauch, wonach die Präsentation der Festtagsseite auf wenige Feste des Kirchenjahres beschränkt blieb.

Stuttgart, Staatsgalerie, Altdeutsche Malerei 1
Stuttgart, Staatsgalerie, Altdeutsche Malerei 1, Bild 1/2
Stuttgart, Staatsgalerie, Altdeutsche Malerei 1, Bild 1/2
Stuttgart, Staatsgalerie, Altdeutsche Malerei 1, Bild 2/2

In Vorbereitung: Paris, Musée d’Orsay; Paris, Musée des Arts décoratifs; L'Aquila, Museo Nazionale d'Abruzzo; Ascoli Piceno, Pinacoteca civica

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