Mariae Tempelgang

um 1515–1518
Auftraggeber: Jakob Fugger "der Reiche" (1459 - 1525)
Ikonographie: Mariä Tempelgang
Position Augsburg, ehem. Dominikanerkloster St. Magdalena, Klosterkirche
Mariae Tempelgang
Leonhard Beck (1505–1520), Mariae Tempelgang, Augsburg, ehem. Dominikanerkloster St. Magdalena, Klosterkirche, jetzt Augsburg, Staatsgalerie in der ehem. Katharinenkirche, Saal 2, um 1515–1518, Bild 1/3
Leonhard Beck (1505–1520), Mariae Tempelgang, Augsburg, ehem. Dominikanerkloster St. Magdalena, Klosterkirche, jetzt Augsburg, Staatsgalerie in der ehem. Katharinenkirche, Saal 2, um 1515–1518, Bild 1/3
Leonhard Beck (1505–1520), Mariae Tempelgang, Augsburg, ehem. Dominikanerkloster St. Magdalena, Klosterkirche, jetzt Augsburg, Staatsgalerie in der ehem. Katharinenkirche, Saal 2, um 1515–1518, Bild 2/3
Leonhard Beck (1505–1520), Mariae Tempelgang, Augsburg, ehem. Dominikanerkloster St. Magdalena, Klosterkirche, jetzt Augsburg, Staatsgalerie in der ehem. Katharinenkirche, Saal 2, um 1515–1518, Bild 3/3

Die beiden Gemälde waren ursprünglich Flügel eines bis 1709 nachweisbaren Altars mit der Krönung Mariens auf der Mitteltafel aus Marmor, Stiftung vermutlich Jakob Fuggers des Reichen für seine Familienkapelle in der Augsburger Dominikanerkirche, die er sich 1516 samt Begräbnisrecht hatte zuteilen lassen.

Da alle Erstgeburt Jahwe geweiht ist, wurde Je sus 40 Tage nach seiner Geburt im Tempel dem Hohepriester präsentiert. In Lk 2,22-24 wird die ses Ereignis mit dem Ende der Unreinheit der Mutter nach der Geburt des Kindes verbunden (Purificatio). Als Auslöseopfer werden zwei Turteltauben dargebracht. Die zweiflügelige Gesetzestafel im Hintergrund deutet auf den bilderlosen Kult des jüdischen Glaubens hin, die darauf sichtbaren hebräischen Schriftzeichen ergeben keinen Sinn, doch sind auf der linken Tafel in den Zeilen 3 und 5 bis 7 korrekte Sequenzen des hebräischen Alphabets lesbar.

Die Darstellung des Tempelgangs Mariens basiert auf dem apokryphen Jakobusevangelium. Die dreijährige Maria wird von den Eltern in den Tempeldienst gegeben. Freiwillig läuft das Kind die Stufen des Tempels empor und wird vom Hohepriester Zacharias empfangen. Im Bogenfeld über der Tür Moses mit den Gesetzestafeln. Die Architektur beider Szenen zeigt aktuelle Renaissanceformen, wie man sie in Augsburg erstmals in der Fugger-Kapelle (1509-12) in St. Anna bewundern konnte. Der Künstler wurde in jüngerer Zeit mit Leonhard Beck, früher mit Sigmund Holbein, einem Bruder Hans d. Å, identifiziert, eine Zuschreibung, die jüngst erneut ins Gespräch gebracht wurde.

Kunstwerke in der Umgebung (1516–1736)
Leonhard Beck (1505–1520), Darstellung Jesu im Tempel, Augsburg, ehem. Dominikanerkloster St. Magdalena, Klosterkirche, jetzt Augsburg, Staatsgalerie in der ehem. Katharinenkirche, Saal 2, um 1515–1518
Leonhard Beck (Zuschreibung)
Auftraggeber: Jakob Fugger "der Reiche" (1459 - 1525)
um 1515–1518
Augsburg, Staatsgalerie in der ehem. Katharinenkirche, Saal 2
Augsburg, Staatsgalerie in der ehem. Katharinenkirche, Saal 2

In Vorbereitung: Paris, Musée d’Orsay; Paris, Musée des Arts décoratifs; L'Aquila, Museo Nazionale d'Abruzzo; Ascoli Piceno, Pinacoteca civica

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