Bildnis eines Jünglings mit einer Skulptur der Lucretia

Bildnis eines Jünglings mit einer Skulptur der Lucretia
Tintoretto (Jacopo Robusti) (1540–1590), Bildnis eines Jünglings mit einer Skulptur der Lucretia, München, Alte Pinakothek, Obergeschoss Saal V, um 1555, Bild 1/2
Tintoretto (Jacopo Robusti) (1540–1590), Bildnis eines Jünglings mit einer Skulptur der Lucretia, München, Alte Pinakothek, Obergeschoss Saal V, um 1555, Bild 1/2
Tintoretto (Jacopo Robusti) (1540–1590), Bildnis eines Jünglings mit einer Skulptur der Lucretia, München, Alte Pinakothek, Obergeschoss Saal V, um 1555, Bild 2/2

Die selbstbewusste Pose des unbekannten jungen Edelmannes erscheint beinahe überheblich. Nicht frei von Ironie inszeniert Tintoretto auch die besitzergreifende Geste, mit der der Porträtierte seine Hand auf eine Büste legt. Attributiv verweist diese auf Treue bis in den Tod. Denn es handelt sich um ein Bildnis der römischen Heldin Lucretia, die sich nach einer Vergewaltigung das Leben nahm. Mit der lässigen Flüchtigkeit, in der Tintoretto die Skulptur skizzierte, markierte er sprezzatura und die Vorzüge der Malerei gegenüber der Bildhauerkunst.

The confident pose of this unknown young nobleman seems almost arrogant. Not without irony, Tintoretto demonstrates the possessive gesture with which the figure portrayed places his hand on a bust. Attributively, this refers to faithfulness right up until death. The sculpture depicts the Roman heroine Lucretia who took her own life after being raped. With the nonchalant fleetingness with which Tintoretto sketches the sculpture, he highlights sprezzatura and the advantages of painting over sculpture.

München, Alte Pinakothek, Obergeschoss Saal V
München, Alte Pinakothek, Obergeschoss Saal V, Bild 1/2
München, Alte Pinakothek, Obergeschoss Saal V, Bild 1/2
München, Alte Pinakothek, Obergeschoss Saal V, Bild 2/2

In Vorbereitung: Paris, Musée d’Orsay; Paris, Musée des Arts décoratifs; L'Aquila, Museo Nazionale d'Abruzzo; Ascoli Piceno, Pinacoteca civica

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