Die Bibel (Übersetzung Hermann Menge), Buch Sirach, Kapitel 36

Sirach
1Erbarme dich unser, o Herr, du Gott des Alls, und blicke auf uns her2und schleudre deinen Schrecken auf alle Heiden!3Erhebe deine Hand gegen die fremden Völker, damit sie deine Macht erkennen!4Wie du dich einst vor ihren Augen an uns als der Heilige erwiesen hast, so erweise dich jetzt vor unsern Augen an ihnen als der Mächtige,5damit sie erkennen, wie wir es erkannt haben, daß es keinen Gott außer dir gibt, o Herr.6Erneuere die Zeichen und wiederhole die Wunder, verherrliche deine Hand und deinen rechten Arm!7Laß deinen Grimm erwachen und schütte deinen Zorn aus, vertilge den Widersacher und zermalme den Feind!8Beschleunige die Zeit und sei deines Schwures eingedenk, damit deine Großtaten laut verkündigt werden!9Vom Feuer deines Zornes müsse verzehrt werden, wer sich zu retten sucht, und die, welche dein Volk mißhandeln, müssen den Untergang finden!10Zerschmettere das Haupt der Fürsten unserer Feinde, das da sagt: »Neben mir gibt es keinen andern!« (g).11Vereinige alle Stämme Jakobs wieder und setze sie wieder in ihren Erbbesitz ein, wie es im Anfang war.12Erbarme dich des Volkes, o Herr, das nach deinem Namen benannt ist, Israels, das du dem Erstgeborenen gleich geachtet hast!13Habe Mitleid mit der Stadt deines heiligen Tempels, mit Jerusalem, der Stätte deiner Wohnung!14Laß an Zion deine Verheißungen vollzählig in Erfüllung gehen und deine Herrlichkeit an deinem Volke reichlich zu Tage treten.15Lege Zeugnis ab für das in der Vorzeit von dir Geschaffene und mache die Weissagungen wahr, die in deinem Namen ergangen sind!16Gib den Lohn denen, die auf dich harren, damit deine Propheten als zuverlässig erfunden werden.17Erhöre, o Herr, das Gebet deiner Knechte (g) entsprechend dem Segen Aarons über dein Volk,18Allerlei Speise verzehrt der Magen, aber die eine Speise ist besser (oder angenehmer) als die andere.19Wie der Gaumen Gerichte von Wildbret (?) herausschmeckt, so erkennt ein verständiger Geist lügnerische Worte.20Ein arglistiges Herz bereitet Kummer, aber ein vielerfahrener Mann zahlt’s ihm heim.21Ein Weib muß jeden Mann annehmen, es ist aber das eine Mädchen besser als das andere.22Die Schönheit der Frau macht das Angesicht (des Mannes) leuchten und geht über jedes andere Verlangen des Mannes hinaus;23ist aber auf ihrer Zunge noch Milde und Sanftmut, so zählt ihr Mann nicht zu den gewöhnlichen Menschenkindern.24Wer eine (solche) Frau erwirbt, gewinnt den besten Besitz, eine Gehilfin, die zu ihm paßt, und eine Säule, an die er sich lehnt.25Wo kein Zaun ist, wird das Grundstück geplündert; und wo keine Frau (im Hause) ist, da herrscht Seufzen und Verwirrung (?).26Denn wer traut einem leichtgeschürzten Räuber, der von einer Stadt in die andere hinstürmt? Ebenso ergeht es dem Manne, der kein Nest hat und der da nächtigt, wohin er gerade am Abend kommt.

In Vorbereitung: Paris, Musée d’Orsay; Paris, Musée des Arts décoratifs; L'Aquila, Museo Nazionale d'Abruzzo; Ascoli Piceno, Pinacoteca civica

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